"Sauberes Melle" ohne Bündnis 90/Die Grünen
Stadt Melle
Herrn Bürgermeister
Reinhard Scholz
Schürenkamp 16
49326 Melle
13.01.2021
Antrag für ein 'Sauberes Melle' hier: Informationskampagne "Keine Kippen auf den Boden"
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Scholz,
die CDU/FDP-Gruppe im Rat der Stadt Melle beantragt, aus Gründen des Umwelt- und Gewässerschutzes eine Informationskampagne zum Thema „Keine Kippen auf den Boden“ zu starten. Hiermit soll bewusst für Umweltgruppen, Kaufleute und Gewerbetreibende, Schulen, Kirchengemeinden, Restaurants, Kultureinrichtungen, Vereine und andere Interessierte die Möglichkeit zur Beteiligung eröffnet werden. Das Umweltbüro der Stadt ist einzubeziehen.
Des Weiteren wird die Verwaltung beauftragt, Möglichkeiten und Kosten einer Beschaffung neuer Abfallbehältnisse zur Entsorgung von Zigarettenresten o.ä. oder deren entsprechende Umrüstung zu prüfen.
Begründung:
In der Welt werden jährlich ca.5,6 Billionen Zigarettenstummel weggeworfen (WHO), mit gravierend negativen Folgen für die Umwelt. Dieses sowohl global als auch regional in der Stadt Melle.
Nach Aussage des UN-Umweltprogramm sind etwa 40 % des Mülls in den Weltmeeren Zigaretten und deren Verpackung. Etwa zwei Drittel aller Zigarettenkippen landen laut Weltgesundheitsorganisation auf dem Boden (680.000 Tonnen Abfall). Meeresschutzorganisationen benennen die Abbauzeit im Salzwasser auf bis zu mehrere hundert Jahre, im Grundwasser (Süßwasser) dauert es demnach ca. 15 Jahre. In der Tierwelt sind gefährliche Rückstände bei Landtieren, Walen, Fischen und Meeresschildkröten gefunden worden.
Auch regional ist dieses Problem auf dem Meller Boden offensichtlich. Eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe verunreinigt ca. 40 - 60 Liter Grundwasser und verschmutzt somit optisch deutlich das Stadtbild. Zigarettenreste sind zudem eine massive Gefahr für Kinder, die diese vom Boden aufnehmen und in den Mund stecken. Das sogenannte Nikotinwasser in Pfützen ist zusätzlich eine Gefahr für Tiere.
Die Aktion „Keine Kippen auf den Boden“ soll sensibilisieren, zum Nachdenken anregen und Verhaltensveränderungen einleiten. Jeder Mensch soll für sich frei die Entscheidung treffen, zu rauchen oder nicht, die Entsorgung der Kippen muss aber im Restmüll erfolgen.
Eine sinnvolle Ausweitung (oder Umrüstung) von Abfallbehältnissen an verschiedenen Standorten in der Stadt wäre ein zusätzliches Angebot zur Abfallentsorgung (Bsp. Sporthalle Haferstraße).
Die CDU/FDP-Gruppe sieht diesen Antrag als einen ergänzenden und wichtigen Baustein für ein 'Sauberes Melle' und fordert die öffentliche Diskussion in den zuständigen Ausschüssen des Rates und Umsetzung der Informationskampagne durch das Umweltbüro der Stadtverwaltung.
Freundliche Grüße
Heiko Grube Harald Kruse Heinrich Thöle
CDU-Ratsmitglied CDU/FDP-Gruppenvorsitzender FDP-Fraktionsvorsitzender