Wasserpreisgestaltung in Melle
Wasserpreisgestaltung im Einzugsbereich des Wasserwerkes Melle
Die CDU/FDP-Gruppe im Rat der Stadt Melle beantragt für die nächste Sitzung des Betriebsausschusses des Wasserwerkes am 16. September 2020 die Befassung mit dem Thema Bepreisung des Wasserverbrauches pro Haushalt.
"Trinkwasser ist überlebenswichtig" betont Jan Lütkemeyer als Sprecher des Betriebsausschusses und "diese Tatsache ist vielen Menschen nicht mehr bewusst." Die tägliche Fördermenge aller Brunnen ist an die Verbräuche der Privat- und Gewerbehaushalte angepasst und wird vom Wasserwerk mit ca. 5.500 cbm in 'normalen' Tagen angegeben. Dieser Wert schnellt während längerer Trockenphasen und zu Beginn der Sommerperiode regelmäßig auf 8.500 bis 9.000 cbm in die Höhe. Diese Mengen stellen die Leistungsfähigkeit der Wasserversorgungseinrichtungen alljährlich vor größte Herausforderungen.
In mehreren Kommunen in Niedersachsen war in diesem Jahr die Wasserversorgung aufgrund dieser Situation nicht im vollen Umfang sichergestellt (ein Beispiel ist die Stadt Lauenau bei Hannover). Es kam zu Begrenzungen der Abnahme und Sperrung für die Entnahme aus Trinkwasserleitungen. Solche Problemlagen gilt es für Melle möglichst zu vermeiden.
Der drastische Anstieg der Tagesverbrauchsmengen ist sehr deutlich auf das Bewässern von privaten Rasen- und Gartenflächen und das Befüllen privater Pools und Wasserbecken zurückzuführen. "Diesem Trend wollen wir mit einer flexiblen Wasserpreisgestaltung entgegenwirken" formuliert Harald Kruse als CDU/FDP-Gruppenvorsitzender und langjähriges Mitglied im Betriebsausschuss die Aufgabenstellung für die Zukunft. Alle Verbräuche, die über dem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch eines Haushaltes liegen könnten mit einer entsprechend höheren Wasserbenutzungsgebühr abgerechnet werden. Dazu kann die Nutzung von Gartenwasserzählern sinnvoll sein.
Im Antrag wird der Betriebsleiter des Wasserwerkes aufgefordert dem Betriebsausschuss baldmöglichst Vorschläge für eine stufenweise Bepreisung des Wasserverbrauches zur Beratung aufzuzeigen.
Entsprechende Aufrufe der Stadt Melle über diverse Zeitungsartikel zur Sparsamkeit mit Trinkwasser fruchten leider nicht wirklich. Da wird eine höhere Kostenbeteiligung der Verbraucher gegebenenfalls etwas größere Wirkung zeigen und wer viel Wasser laufen lässt soll auch entsprechend mehr dafür bezahlen. Ziel ist eine Wasserentnahme, die den Fördermengen der Brunnen entspricht. Eine Reserve für besonders 'heiße' Sonnentage wäre dann ebenfalls gewährleistet.
Harald Kruse
Vorsitzender der CDU/FDP-Gruppe im Rat der Stadt Melle