"Dieser Zustand ist unerträglich und nicht mehr hinnehmbar!", heißt es in einem Schreiben der Wellinger Christdemokraten an Scholz. Im Original machen sogar zwei Ausrufezeichen die Dringlichkeit des Satzes deutlich, der zudem gefettet ist.
CDU Wellingholzhausen gibt nicht auf!
"Dieser Zustand ist unerträglich und nicht mehr hinnehmbar!", heißt es in einem Schreiben der Wellinger Christdemokraten an Scholz. Im Original machen sogar zwei Ausrufezeichen die Dringlichkeit des Satzes deutlich, der zudem gefettet ist.
Seit vielen Jahren litten die Bewohner in Wellingholzhausen unter "ständig steigendem Pkw- und Lkw-Verkehr", heißt es in dem postalischen Notruf: "Tag für Tag quälen sich tausende Fahrzeuge durch die engen, kurvigen Straßen, verpesten die Luft und rufen immer wieder gefährliche Situationen für unsere Bevölkerung, hier insbesondere die zahlreichen Schulkinder und Altenheimbewohner, hervor", malt die CDU ein apokalyptisches Bild von den Zuständen im Ortskern.
"Ich hatte immer gedacht, das größte Problem würde die Finanzierung sein", sagte CDU-Mitglied und Ortsbürgermeister Bernd Gieshoidt unserer Redaktion am Montag. Tatsächlich verhindern aber Stickstoff-Grenzwerte für die Hase, die FFH-Gebiet ist, den Bau einer Umgehungsstraße. Erlaubt sind 15 bis 20 Kilogramm Stickstoff (N, vom lateinischen Namen Nitrogenium) pro Hektar (ha) und Jahr (a für anno). 2017 lag sie nach Angaben der Stadtverwaltung bei 23 KgN/ha*a.
"Wer schützt uns Bewohner? Sind Tiere und Pflanzen schützenswerter als Menschen? Wo bleibt hier der gesunde Menschenverstand?"
Deshalb möge der Bürgermeister eine Task Force ins Leben rufen, laut Definition eine "für eine begrenzte Zeit gebildete Arbeitsgruppe (mit umfassenden Entscheidungskompetenzen) zur Lösung komplexer Probleme". Die soll "schnellstens an einen Tisch" gebracht werden, "um eine zügige und unbürokratische Erteilung der Baugenehmigung zu erzielen." Gleichzeitig solle "die Ausweisung des FFH-Schutzgebietes diese Maßnahme nicht beeinträchtigen".
Und auch das Thema Durchfahrtsverbot möchten die Christdemokraten noch mal geprüft wissen. Dass Sperrungen auf Landesstraßen grundsätzlich möglich seien, beweise das Beispiel Sondermühlen, wo auf der Borgholzhausener Straße in Richtung Altenmelle ab Einmündung Redecker Straße (die nach Neuenkirchen führt) für Lkw über 7,5 Tonnen ein Fahrverbot zwischen 22 und 6 Uhr besteht. Erst jüngst hatten SPD und Grüne in Wellingholzhausen ein nächtliches Tempo 30 ins Spiel gebracht. Jedoch hat auf Hauptverkehrsachsen wie Bundes- und Landesstraßen "das Interesse des fließenden Verkehrs besonderes Gewicht“, heißt es in einer Handlungsempfehlung des Niedersächsischen Verkehrs-Ministeriums. Die CDU möchte den Schwerlastverkehr dennoch über die Autobahn 30 geführt wissen.
Das CDU-Schreiben vom 20. Januar schließt in der Hoffnung, "dass unser Hilferuf gehört wird". Eine Antwort des Bürgermeisters steht bislang aus.